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Leserbrief aus dem Traunsteiner Tagblatt: "Urlauber wollen schneller durch Chiemgau rauschen"

Es ist schon verwunderlich, was bei uns als "Katastrophe" bezeichnet wird - wenn man die Nachrichten der internationalen Presse verfolgt! Bei der von der CSU-Projektgruppe "Ausbau A8" an der Autobahnraststätte Hochfelln-Süd an lediglich 30 (!) Durchreisenden durchgeführten Umfrage waren laut Bericht fast alle Befragten für einen 6+2-Ausbau der A8. Offensichtlich war das Ergebnis dieser alles andere als repräsentativen Umfrage nicht so eindeutig, wie sich die Projektgruppe dies erwünscht hätte, denn sonst hätten sie die tatsächliche Anzahl der Befürworter abdrucken können. Wenigstens kann man froh sein, dass diese Befragung nicht mit Steuergeldern finanziert wurde!

Hinzu kommt, dass es sich bei den Befragten ausschließlich um Durchreisende handelt, welche mit einem 6+2-Ausbau natürlich noch schneller durch den Chiemgau Richtung Österreich oder Italien rauschen könnten, noch dazu gut geschützt duch meterhohe Lärmschutzwände, die den Blick auf die einmalige Landschaft versperren. Welch ausgezeichnete Förderung des regionalen Tourismus! Dass diese Menschen kaum Interesse haben an der hiesigen Natur und dem immensen Landschaftsverbrauch, den ein 6+2-Ausbau verursacht, ist offensichtlich. Dass aber unsere angeblich heimatverbundenen hiesigen Politiker Antworten von Menschen , die hier nur durchfahren, als Argument für einen überdimensionierten 36m breiten 6+2-Ausbau verwenden, stimmt doch sehr nachdenklich.

Der Anbau von Standstreifen (Gesamtausbaubreite von lediglich 27 Metern) und ein Tempolimit - beides von der Bürgerinitiative A8 - Bürger setzen Grenzen gefordert und in weiten Teilen der Bevölkerung befürwortet - würden die jetzige Verkehrssituation ausreichend verbessern. Dieser moderate Ausbau entspricht auch wesentlich besser den Anforderungen der prognostizierten Verkehrsdichte für die A8-Ost. Außerdem ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein Tempolimit sowohl den Lärm senkt, als auch den Verkehrsfluß erhöht und den Spritverbrauch und damit den CO2-Ausstoß reduziert. Ganz abgesehen davon, dass die erweiterte Variante nicht nur beim Ausbau, sondern auch für die Instandhaltung zu deutlich höheren Kosten führt. Diese Mehrkosten könnten für sinnvollere Objekte, wie zum Beispiel Ausbau der Bahn, eingesetzt werden.

Maria Kraus-Osenstetter, Bergen



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