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Bericht zur Jahreshauptversammlung vom 12.03.2010 (Pressemitteilung)

Auch für das laufende Jahr seien wieder zahreiche Aktivitäten geplant. Denn über den Ausbau der A8 sei noch immer nicht endgültig entscheiden. Die Bürger können laut Mannfeld noch immer Einfluss auf die Ausbauentscheidung nehmen. Dies sei auch dringend notwendig, da der derzeit propagierte Ausbau der A8 auf 6+2 mit 36 Meter (= doppelt so breit wie bisher) absolut überdimensioniert und nicht zukunftsfähig sei. Die BI spricht sich daher für einen intelligenten, sicherheitsfördernden Ausbau nach dem Prinzip 4+2 auf 27 Meter aus. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgten die junge Traunsteiner Band „No Beer For Vali“ und „Der Viz von der Feldwies“ mit seinem mittlerweile schon legendären „Autobahnlied“.

Heidi Mannfeld berichtete den Teilnehmer der Hauptversammlung, dass nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch innerhalb der offiziell eingesetzten Planungsgremien, zahlreiche Falschinformationen zum Autobahnausbau kursieren. Besonders weit verbreitet sei der Irrglaube, dass nur der Totalausbau 6+2 zu einer Verbesserung des Lärmschutzes führt. Immer mehr Politikvertreter aller Parteien seien zwar der Meinung, dass der Ausbau auf 6+2 überdimensioniert und nicht notwendig sei. Sie würden diesen jedoch in Kauf nehmen, wenn im Gegenzug die versprochenen Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden.  Zahlreiche Bürger und Bürgerverteter würden so mit dem Lämschutzargument „geködert“, obwohl ein tatsächlich wirksamer Lärmschutz nur in den seltensten Fällen gebaut werden wird. Hubert Reiter, Lärm-Experte der BI und selbst Autobahn-Anwohner, berichtet dazu vom Beispiel der Bergener Talbrücke, deren Neubau nun komplett ohne Lärmschutzmaßnahmen vollzogen wird. Grund hierfür sei, dass die erforderlichen Lärmgrenzwerte in den sensiblen Bereichen offiziell nicht überschritten werden. Dieses Problem wird laut Reiter bei Ausbau der A8 fast überall entlang der Autobahn auftreten, denn: in Misch- und Gewerbegebieten gelten höhere Grenzwerte für Lärm, als in Wohngebieten. Absurd dabei ist, dass nahezu alle Flächen entlang der Autobahn als Misch- und Gewerbegebiete ausgewiesen sind, auch, wenn dort vorwiegend Wohnbebauung besteht. Ob ein Grenzwert tatsächlich erreicht wird oder nicht, wird ferner nicht gemessen, sondern nur theoretisch berechnet. Eine realitätsgetreue Darstellung ist  so nicht möglich. Die Anwohner müssten sich daher bei Ausbau der A8 darauf einstellen, dass nur ein Mindestlärmschutz entsprechend der gesetzlichen Vorschriften gebaut werden wird. Faktisch entsteht so für die Anwohner, aber auch für den gesamten Chiemgau, durch den Totalausbau mehr Lärm. Dies wird sich laut BI-Vorstand Markus Fernsebner auch auf die Entwicklung der Immobilienwerte entlang der Autobahn auswirken. Von einem Wertverlust von bis zu 20% bei Privatimmobilien sei in den aktuellen Gutachten die Rede.

Um darauf aufmerksam zu machen, in wie weit Autobahnlärm bereits heute eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellt, wird sich die BI mit einer ganz besonderen Aktion am „Internationalen Tag gegen den Lärm“ am 28. April beteiligen: Marlis Neuhierl-Huber rief die Anwesenden dazu auf, ganz bewusst wahrzunehmen, wo überall die Autobahn hörbar ist. Diese Punkte sollen dann per E-Mail an laerm@remove-this.a8-buerger-setzen-grenzen.de gesendet werden. Alle gemeldeten Punkte werden dann auf einer Karte eingetragen und am 28. April an die Entscheidungsträger des Autobahnausbaus übergeben. So soll aufgezeigt werden, dass Autobahnlärm teilweise kilometerweit (z.B. auch auf dem Hochgern) hörbar ist und somit kein reines Anwohnerproblem darstellt. Ein Ausbau der A8 auf 6+2 wird dann auch dort zu mehr Lärm führen.

Den Abschluss des Abends bildete eine bewegend-aufrüttelnde Bilderpräsentation, die aufzeigte, welch hoher Preis für die vermeintlichen „Verbesserungen“ durch den Totalausbau gezahlt werden muss (demnächst bei YouTube abrufbar). Unter dem Applaus der Mitglieder und einer Grußbotschaft von Schwester Theodolinde an die BI endete die Jahreshauptsammlung der BI.



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