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Offener Brief an die Bundestagsabgeordnete Daniela Luwig (MdB)

Somit kommt es dazu, dass Menschen nach einem Straßenausbau, trotz erfolgtem
Lärmschutz, über starke Lärmbelastung klagen. Dies betrifft v.a. Gebiete, die vorher
kaum vom Lärm betroffen waren. Und gerade höher gelegene Gebiete profitieren
nicht von Lärmschutzmaßnahmen baulicher Art. Somit wäre der erste Schritt, den ein Politiker tun müsste, wenn er ernsthaft optimalen Lärmschutz für die Menschen an der A8-Ost erreichen will, eine Geschwindigkeitsbegrenzung durchzusetzen.

Und zwar bereits jetzt, denn die Lärmgeplagten brauchen sofort Entlastung. Dies
wäre eine schnell durchführbare und äußerst kostengünstige Maßnahme.
Angesichts einer horrenden Staatsverschuldung ist es nicht mehr nachvollziehbar,
wie ein überaus teurer 6+2 Ausbau mit Lärmschutzmaßnahmen, die auf Grund der
Fahrbahnbreite ebenfalls sehr kostspielig ausfallen würden, überhaupt noch gerechtfertigt
werden kann (ca. 900 Mill. ohne die 11 km entlang des Chiemsees).

Die Interessen der Anwohner ernst zu nehmen bedeutet zu erkennen, daß diese
eine Lösung brauchen, die finanzierbar und schnell realisierbar ist und außerdem Lärmschutz gewährleistet, der das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit res-pektiert. Dies ist aber nur nach den Richtlinien der WHO möglich. Somit ist ein 4+2 Ausbau der A8 auf 28 m mit Geschwindigkeitsbegrenzung und Lärmschutz nach den Richtlinien der WHO, wie es „Ausbau A8-Bürger setzen Gren-zen“ fordert, die einzige Lösung, die Sinn macht. Diese Ausbauform würde dauer-haft die Zustimmung der Bevölkerung finden.

Vergleicht man die angeblichen erreichten Verbesserungen mit den ursprünglichen Forderungen der lokalen Bürgerinitiativen und mit den Variantenvorschlägen, die im Planungsdialog diskutiert wurden, stellt sich die Frage, ob die Anwohner nach einem eventuellen 6+2 Ausbau sich nicht enttäuscht von der Politik abwenden, die sich jetzt so für ihre angeblichen Interessen einsetzt:

Achenmühle
Forderung der BI Rohrdorf-Achenmühle: -1330 m Einhausung Achenmühle-Daxa
Bestandsvariante: -1400 m Lärmschutzwände
Ergebnis Planungsdialog: -400 m Galerie auf der Südseite
Planungen Stand Mai 2012 (Quelle ABDSB): -800 m Lärmschutzwände gekrümmt
Frasdorf
Forderung der BI Frasdorf: -Volleinhausung auf 1855 m Länge
Bestandsvariante: -Lärmschutzwände auf der Südseite und auf der Nord-
seite
Ergebnis Planungsdialog: -600 m Einhausung, mit anschl. halbseitiger Galerie
auf der Süd- bzw. Nordseite
Planungen Stand Mai 2012 (Quelle ABDSB):
- Absenkung der Trasse um 5 m
-590 m Einhausung
-anschließend gekrümmte Lärmschutzanlagen auf der
Süd- und Nordseite, westlich und östlich bis zur neuen
Staatsstraßenquerung

Hinzu kommt, dass mit der Fertigstellung des sechsstreifigen Ausbaus nicht vor 2025 zu rechnen ist. Die Bedarfsprognosen für den 6+2 Ausbau sind aber nur bis 2025 berechnet. Somit müssen sämtliche Planungen für einen sechsstreifigen Aus-bau sofort gestoppt werden, bevor die Bedarfsprognosen für die Zeit nach 2025 nicht aktualisiert sind. Denn bereits jetzt ist erkennbar, dass 6+2 überdimensioniert ist.

Mittlerweile erwartet selbst der bekannte Verkehrsgutachter Prof. Kurzak „ für den
Zeitraum 2020-2025 aufgrund der demografischen Entwicklung keinen Zuwachs mehr, danach eine beginnende Abnahme.“ (Quelle: Müller-Ermann in MUH 5, S. 64)

Die Bürgerinitiative Ausbau A8-Bürger setzen Grenzen e.V. ist bemüht wirkliche Verbesserungen für die Anwohner zu erreichen. Wir sehen deshalb dringenden Ge-sprächsbedarf. Wir würden uns deshalb freuen, wenn Sie Zeit für einen Gesprächs-termin mit Vertretern unserer BI hätten.

Mit freundlichen Grüßen,
Marlis Neuhierl-Huber
1. Vorsitzende

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