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CSU: Die A8 ist eine Katastrophe

Artikel im Traunsteiner Tagblatt vom 7.8.10

Die A8 ist eine Katastrophe

Urlauber sprechen sich für den Ausbau mit sechs Spuren aus

Bergen. Für einen der Sicherheit und dem Verkehrsaufkommen angemessenen Ausbau der A8 haben sich viele Urlauber in einer Umfrage ausgesprochen. Mitglieder der CSU-Projektgruppe "Ausbau A8" befragten 30 Durchreisende an der Raststätte Hochfelln-Süd. Fast alle forderten den Ausbau mit drei Fahrspuren pro Fahrrichtung, so der einhellige Tenor.

Der Traunsteiner Stimmkreisabgeordnete im Landtag, Klaus Steiner begrüßte das Ergebnis der Umfrage und mahnte zu einer sachlichen Diskussion: "In Wirklichkeit beträgt der Unterschied im Flächenverbrauch zwischen vier und sechs Spuren nur wenige Meter." Völlig an der Realität vorbei sei die Aussage, dass in Zukunft das Verkehrsaufkommen zurückgehen werde. "Alle seriösen Prognosen besagen genau das Gegenteil. Nur auf sechs Spuren kann die A8 das Verkehrsaufkommen bewältigen.", betonte Steiner.

Der Leiter der Projektgruppe, Heinz Wallner, forderte die Ausbaugegner auf, nicht gegen die Interessen der Anwohner der Autobahn zu handeln. In der Diskussion werden immer wieder die Umweltbelastungen ausser Acht gelassen, die durch zusätzliche Staus entstehen.", kritisierte Wallner. "Die Bürger vertrauen auf die Politik, dass durch entsprechende Verkehrsplanungen der Wohn- und Lebensraum von Verkehrslärm und Umweltbelastungen entlastet werden." In der Diskussion um den Ausbau der A8 müssen man vor allem an die Bewohner der Gemeinden denken, die großen Verkehrsbelastungen ausgesetzt werden, wenn durch Ortsdurchfahrten bei Überlastung oder Sperrung der A8 als Umleitung dienen.

Wie der Inhaber der Raststätte Hochfelln-Süd, Gerhard Glaninger, berichtete, würden seine mehr als 100 Mitarbeiter oft den Frust vieler Urlauber zu spüren bekommen, wenn auf der A8 einmal wieder nichts vorangeht. "Viele können es gar nicht fassen, dass ein so wichtige Verkehrsverbindung in Richtung Süden noch auf einer zweispurigen Autobahn aus der Vorkriegszeit verläuft."

Der CSU-Ortsvorsitzende von Vachendorf, Walter Ponath, wies auf die Gefahren hin, denn sich die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten bei Staus und Unfällen aussetzen. "Zusätzlich zu den sechs Spuren benötigen wir eine Standspur für die Hilfsdienste.", machte Ponath deutlich.

 

Unsere Meinung dazu

Es ist schon verwunderlich, was bei uns als „Katastrophe“ bezeichnet wird – wenn man die Nachrichten der internationalen Presse verfolgt!

Bei der von der CSU-Projektgruppe „Ausbau A 8“ an der Autobahnraststätte Hochfelln-Süd an lediglich 30 (!) Durchreisenden durchgeführten Umfrage waren laut Bericht fast alle Befragten für einen 6+2 Ausbau der A 8. Offensichtlich war das Ergebnis dieser alles andere als repräsentativen Umfrage nicht so eindeutig, wie sich die Projektgruppe dies erwünscht hätte, den sonst hätten sie die tatsächliche Anzahl der Befürworter abdrucken können. Wenigstens kann man froh sein, dass diese Befragung nicht mit Steuergeldern finanziert wurde! Hinzu kommt, dass es sich bei den Befragten ausschließlich um Durchreisende handelt, welche mit einem 6+2 Ausbau natürlich noch schneller durch den Chiemgau Richtung Österreich oder Italien rauschen könnten, noch dazu gut geschützt durch meterhohe Lärmschutzwände, die den Blick auf die einmalige Landschaft versperren. Welch ausgezeichnete Förderung des regionalen Tourismus! Dass diese Menschen kaum Interesse haben an der hiesigen Natur und den immensen Landschaftsverbrauch, den ein 6+2 Ausbau verursacht, ist offensichtlich. Dass aber unsere angeblich heimatverbundenen hiesigen Politiker Antworten von Menschen, die hier nur durchfahren, als Argument für einen überdimensionierten 36 m breiten 6+2 Ausbau verwenden, stimmt doch sehr nachdenklich.

Der Anbau von Standstreifen (Gesamtausbaubreite von lediglich 27m) und ein Tempolimit - beides von der Bürgerinitiative „Ausbau A8 – Bürger setzen Grenzen“ gefordert und in weiten Teilen der Bevölkerung befürwortet - würden die jetzige Verkehrssituation ausreichend verbessern. Dieser moderate Ausbau entspricht auch wesentlich besser den Anforderungen der prognostizierten Verkehrsdichte für die A8-Ost. Außerdem ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein Tempolimit sowohl den Lärm senkt als auch den Verkehrsfluss erhöht und den Spritverbrauch und damit den CO2-Ausstoß reduziert. Ganz abgesehen davon, dass die erweiterte Variante nicht nur beim Ausbau, sondern auch für die Instandhaltung zu deutlich höheren Kosten führt. Diese Mehrkosten könnten für sinnvollere Objekte, wie zum Beispiel Ausbau der Bahn, eingesetzt werden.

Maria Kraus-Osenstetter, Staudacherstr. 15, 83346 Bergen

 

 

 

 

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