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„A8 - Bürger setzen Grenzen e.V." überrascht mit interessanten Fakten zum Thema Lärmschutz (Pressemitteilung)

 

Übersee/Siegsdorf, 10.11.2009

 

Mit knapp 80 Teilnehmern feierte die Bürgerinitiative „A8 - Bürger setzen Grenzen e.V." am Dienstag, 10.11.2009, das einjährige Jubiläum ihres Vereins, der sich gegen den geplanten Totalausbau der Autobahn A8 auf 36 Meter (= 6+2-Ausbau) stark macht.
Neben den Erfolgen des vergangenen Jahres, wie z.B. die Vertagung des Planfeststellungsverfahrens auf Ende 2010, standen vor allem die Themen Lärm und Lärmschutz im Mittelpunkt. Hier kam es für zahlreiche Teilnehmer zu überraschenden und unbequemen Erkenntnissen.
Fazit des Abends: ein Totalausbau der A8 auf 36 Meter nach dem Prinzip 6+2 bringt nicht automatisch einen wirksamen Lärmschutz. In Gemeinden wie z.B. Siegsdorf wird auf Grund der höheren Lärmgrenzwerte durch Misch- und Gewerbegebiete kein wirksamer Lärmschutz garantiert werden. Klar ist lediglich, dass der 6+2-Totalausbau zu mehr Lärm für die gesamte Bevölkerung führt. Auf Basis dieser Erkenntnis und zahlreichen anderen Argumenten formulierte die BI dann auch ihr Vereinsmotto. „4+2 sind genug!"

Neben den knapp 80 interessierten Besuchern im bis auf den letzten Platz gefüllten Veranstaltungsraum des Gasthaus Feldwies, nahmen an der Veranstaltung auch BI-Mitglieder aus den benachbarten Landkreisen Rosenheim und Berchtesgadener Land teil und berichteten von Ihren Erfahrungen. Diese landkreisübergreifende Zusammenarbeit der BI sei einzigartig und ein wichtiger Faktor für die bislang errungenen Erfolge der Bürgerinitiative.
Einzelne Mitglieder der BI seien nach teilweise zähem Ringen um eine Teilnahmemöglichkeit mittlerweile auch an den so genannten Planungsdialogen beteiligt, die auf Grund des nachdringlich geäußerten Bürgerprotests ins Leben gerufen wurden. Sie berichteten jedoch, dass die Beschlüsse in den Dialoggremien oft zweifelhaft und nicht repräsentativ seien, da zahlreiche Dialogteilnehmer desinteressiert und nur unzureichend informiert seinen. Was dann von der für die Protokollführung und Öffentlichkeitsarbeit der Planungsdialoge zuständigen Autobahndirektion als demokratischer Beschluss nach Bürgerwille veröffentlicht würde, entspräche häufig nicht den tatsächlich von der Bevölkerung vertretenen Standpunkten. Somit würde bewusst und gewollt der Eindruck erweckt, dass die Bevölkerung den 6+2-Ausbau befürwortet. Dies sei jedoch vielerorts nicht der Fall.

Im Mittelpunkt der Jubiläumsveranstaltung standen ferner die Themen Lärm und Lärmschutz, bei denen es für zahlreiche Besucher zu überraschenden Erkenntnissen kam.
So wurde z.B. klar gestellt, dass auch ein 6+2-Totalausbau nicht automatisch zu einem wirksamen Lärmschutz für die Anrainergemeinden führt. Lärmschutz gäbe es erst dann, wenn die im Vorfeld theoretisch berechneten Lärmwerte die definierten Lärmgrenzwerte überschreiten. Ob es also selbst im Falle des Totalausbaus tatsächlich einen Lärmschutz gibt, ist vor allem in Gemeinden mit einem hohen Anteil an ausgewiesenen Misch- und Gewerbegebieten unklar, da die Grenzwerte dort weit höher liegen als in reinen Wohngebieten. Ein Vertreter der BI berichtete, dass die Autobahndirektion auf seine direkte Nachfrage äußerte, dass z.B. in Siegsdorf ein Lärmschutz nicht garantiert werden könnte.
Anhand zahlreicher ähnlicher Ausbaubeispiele aus Bayern und Baden-Württemberg zeigte die BI auf, wie andernorts zahlreiche Anrainergemeinden auf den Bau eines Lärmschutzes vertrauten und bitter enttäuscht wurden.

Zum Abschluss der Veranstaltung rief die 1. Vorsitzende des Vereins, Heidi Mannfeld, die Teilnehmer dazu auf, sich auch weiterhin aktiv gegen den Totalausbau zu engagieren. Alleine die Tatsache, dass das Planfeststellungsverfahren auf Grund des breiten Widerstands der Bürger auf Ende 2010 verschoben worden sei, zeige, wie viel eine aktiv vertretene Bürgermeinung erreichen könnte.
„Die Entscheidung für oder gegen einen 4+2-Ausbau der A8 ist also noch nicht gefällt. Wir alle können heute noch etwas zum Ausgang der Entscheidung beitragen, es ist noch nicht zu spät!" rief Mannfeld auf.


Über die Bürgerinitiative „A8 - Bürger setzen Grenzen e.V."

„A8 - Bürger setzen Grenzen e.V." ist ein überparteilicher und gemeinnütziger Verein der sich für eine, die Landschaft schonende, Sanierung der Autobahn A8 zwischen Rosenheim und Piding (Bundesgrenze) einsetzt.
Die Bürgerinitiative „A8 - Bürger setzen Grenzen e.V." vertritt die Meinung, dass der von der Autobahndirektion geplante Ausbau nach dem 6+2-Modell, für das prognostizierte Verkehrsaufkommen überdimensioniert ist. Dieser Vollausbau, der zu einer Verdoppelung der Autobahnbreite führen kann, schlägt eine Schneise durch die Tourismus- und Naherholungsregion Chiemgau mit gravierenden und existenziellen Folgen für die Gesundheit und Lebensqualität der Anwohner, die Agrar- und Tourismuswirtschaft sowie für die Umwelt.
„A8 - Bürger setzen Grenzen e.V." befürwortet daher eine Sanierung des bestehenden Autobahnbestands mit einem Ausbau um zwei Standstreifen, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und den Verkehrsfluss zu gewährleisten. Ferner fordert die Bürgerinitiative einen wirkungsvollen Lärmschutz, der über theoretisch berechnete und gesetzlich geregelte Mindestanforderungen hinaus geht. Der Verein setzt sich dabei u.a. für ein Tempolimit auf der A8 ein, um mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer bei geringerer Lärm- und Umweltbelastung zu erreichen.
Ein intelligenter Ausbau „4+2" verhindert somit auch die Verschwendung von wertvollen Steuergeldern und schützt nicht nur die Anwohner sondern auch alle Bundesbürger vor den negativen gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen eines überdimensionierten Bauvorhabens.

 

 

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