Menü

Ruhpolding, Inzell, Berchtesgaden: Millionenschulden für 17 Tage Megaevent!

Zu den Fakten: In Ruhpolding sollen 2022 die Biathlon- und Langlauf-Wettbewerbe stattfinden. In der “Konzeptstudie” steht ganz unverbindlich das Wort “könnten”: “Die Biathlon-Wettbewerbe … könnten in der Chiemgau-Arena auf bereits bestehenden Strecken … ausgetragen werden”.

Aber die Chiemgau-Arena am Zirmberg würde wahrscheinlich nicht ausreichen für Olympische Spiele 2022. Müsste ein zweites “temporäres Stadion” dazu gebaut werden? Aber wohin? Strenge Naturschutzauflagen um die Biathlon-Arena und Grundbesitz und Weiderechte umgeben das Gelände.

In Ruhpolding fand die Biathlon-WM 2012 statt. Die Flächenvorgaben hatte allein die Internationale Biathlon Union bestimmt – der Austragungsort musste sich für den WM-Zuschlag daran halten. Für diesen Um- und Ausbau wurde sogar der Antrag auf Befreiung von der Naturschutzverordnung “Östliche Chiemgauer Alpen” bewilligt, sprich: Für benötigte Flächen wurde das Naturschutzrecht bereits damals außer Kraft gesetzt.

Der Ruhpoldinger Biathlon-Weltcup 2013 hat ein Defizit von 350.000 bis 400.000 Euro verursacht 

Die Langlaufwettbewerbe sollen am Unternberg, Ruhpolding “im Bereich offener Wiesen und Waldrandflächen am Nordhang des Unternberg” (Konzeptstudie, S. 40) stattfinden: Wo soll die “temporäre”? Langlaufsportstätte mit einer Zuschauerkapazität von 20.000 Zuschauern gebaut werden? Woher kommt der Schnee? Müssten Kühlschlangen unter die Loipen eingebaut werden, damit der Kunstschnee nicht gleich wieder taut? In der Konzeptstudie wird auch verschwiegen, dass die Sportstätten und wahrscheinlich auch die Loipen 4 Meter hoch eingezäunt werden müssten – wie alle anderen Olympischen Sportstätten auch.

Biathlon und Langlauf sind bekannterweise SCHNEE-Wettbewerbe. Wo soll in NEUN Jahren – 2022 – der Kunst/Schnee herkommen, wo kommt das Wasser, wo kommt der Strom für die Schneeerzeugung, für den gesamten Olympia-Bedarf?

Die Stromversorgung der Gemeinde Ruhpolding hatte schon für die WM 2012 nicht ausgereicht. Allein für die Beheizung der Fanzelte bei der WM 2012 in Ruhpolding mussten mehrere tausend Liter Diesel in Generatoren verheizt werden

Die Inzeller Eishalle soll jetzt als Teil der geforderten 65 000 Quadratmeter Fläche für die auf die drei Regionen verteilten Mediencenter realisiert werden. In München soll stattdessen eine neue Eishalle für Eisschnellauf gebaut werden, neben zwei weiteren neuen Eishallen (eine feste, eine temporäre) für Eishockey.

Inzell-Außerfeld soll das dritte Olympische Dorf mit mindestens 1700 Betten aufnehmen – z.T. temporär, z.T. permanent -, dessen spätere Nutzung ungeklärt ist. Inzell hatte 2011 die Einzelstrecken-WM im Eisschnelllauf ausgerichtet (s. u. Archiv). Allein für das olympische Dorf geht man von 17 ha Flächenbedarf aus. Das Mediendorf bzw. die Unterbringung von 2000 Medienleuten ist noch vage, lässt aber nach den Erfahrungen mit der Bewerbung 2018 Schlimmes vermuten.

In Inzell müssten im Umfeld des Mediacenter, die Unterbringung der Medienleute, das Olympische Dorf und die Langlaufstrecken ökologisch und agrarökonomisch wertvolle Flächen geopfert werden. Wenn man die südlich von Inzell gelegenen Naturschutzgebiete (NSGs), Landschaftsschutzgebiete (LSGs) und Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiete, die Inzeller Filzen und die kartierten Lebensraum-Waldflächen abzieht, bleibt nur noch hochwertiges Kulturland mit Grünland und Streuobstwiesen dafür übrig. Oder man greift wie in Ruhpolding in die NSGs ein!

Berchtesgaden mit Königssee: In Berchtesgaden bleibt es wohl bei Bob, Rodeln und Skeleton. Auch hier ist fraglich, ob die bestehende Kunsteisbahn (FIB Bob- und Skeleton WM 2011) den olympischen Anforderungen auch 2022 noch genügt.

Olympische Winterspiele können schon allein wegen dieser Größe weder “nachhaltig” noch “grün” sein. Sie sind ein Megaevent für 17 Tage, stellen für den Voralpen- und Alpenraum große Eingriffe in die Naturräume und Kulturlandschaften dar und bergen unüberschaubare soziale und finanzielle Risiken.

Deshalb NEIN zu “München 2022″

zurück

Nolympia.de

Verkehr mit Sinn

Wir sind Mitglied bei Chiemgauer e.V.

Konto-Nr. 108 208 280
VR-Bank BLZ 710 900 00

Täglich geht wertvoller Boden in Bayern verloren

Unsere Termine

Es gibt keine Veranstaltungen in der aktuellen Ansicht.

Verkehr mit Sinn

Wir sind Mitglied bei Chiemgauer e.V.

Konto-Nr. 108 208 280
VR-Bank BLZ 710 900 00