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Offener Brief an den Bayerischen Umweltminister: "Gravierende Umweltschäden durch Maximalausbau der A8-Ost"

Sehr geehrter Herr Staatsminister Dr. Huber,
trotz erheblicher Bedenken und Proteste von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen halten Politik und Behörden am 6+2 Maximalausbau der A8-Ost fest. Laut Autobahndirektion Südbayern sollen bis Ende dieses Jahres die Vorentwürfe zum Ausbau der A8 mit sechs Fahrspuren, zwei Standstreifen und einer Gesamtbreite von 36 Metern erstellt werden.

Mit einigen Anliegergemeinden hat sich auch unsere Bürgerinitiative in den zurückliegenden Jahren stattdessen mit Nachdruck für ein durchgehendes Tempolimit, Verkehrsleitanlagen und einen „Normalausbau “ mit nur vier Fahrspuren und Anbau von Standspuren eingesetzt.
Es braucht keinen 6-streifigen Maximalausbau.
Die Verkehrsbelastung der A8-Ost nimmt von Rosenheim nach Osten hin stetig ab und liegt mit durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärken von 39.000 bis 63.000 Kfz/Tag außerhalb des Bereichs für die Notwendigkeit von 6 Fahrstreifen und belegen für uns, dass die A8 bei einem Maximalausbau völlig überdimensioniert ausgebaut würde – mit folgenden negativen Konsequenzen:

  • deutlich höherer Flächenverbrauch
  • massive Eingriffe in Natur und Landschaft, u.a. durch die enorme Dimensionierung der Ein- und Ausfahrten für eine Autobahn der höchsten Ausbaustufe
  • erhebliche Auswirkungen auf Landschaftsbild und Erholungsqualität unserer Region durch Ablehnung der im Planungsdialog  anfangs geforderten Einhausungen.  
  • Überhöhte Emissionen an Stickoxiden durch höhere Fahrgeschwindigkeiten (hierzu wird in Österreich Geschwindigkeit begrenzt und bei Erforderniss auch reduziert). 
  • massive Zunahme der Lärmbelastung über gesundheitlichen Grenzwerten (wobei wir im Vergleich zu Österreich als Anwohner wieder schlechter wegkommen)

Zu unserem großen Bedauern hat Ihr Haus bislang zu diesem Thema nicht Stellung bezogen und sich auch nicht an dem so genannten „Planungsdialog“ zum A8-Ausbau beteiligt. Unserer Ansicht nach ist dies aber allein deshalb unabdingbar, weil sich das Ausbaugebiet im Geltungsbereich der Alpenkonvention befindet. Wir sind der Überzeugung, dass nur ein Normalausbau den Bestimmungen der Alpenkonvention gerecht wird. Zudem knüpft Art. 11 des Verkehrsprotokolls „die Verwirklichung hochrangiger Straßenprojekte an präzise, äußerst restriktive Bedingungen“. Weiterhin verpflichtet das „Bündnis zum Flächensparen“ auch Straßenbaubehörden dazu, alles zu tun, um die anhaltende dramatische Flächenversiegelung in Bayern zu minimieren. Im Positionspapier der Bayerischen  IHK für ein leistungsfähiges Schienennetz vom Oktober 2012 steht im Punkt 2.3.5:
„Nach der Ratifizierung des Protokolls Verkehr in der Alpenkonvention ist der Straßenausbau im Alpenraum kaum mehr möglich.“

Wir als Vertreter einer Bürgerinitiative, die sich dem Schutz der Umwelt und unseres Landschaftsbilds verpflichtet fühlt, sehen Sie als Umweltminister in der Verantwortung, Schäden an Natur, Umwelt und Landschaft erst gar nicht entstehen zu lassen. Wir appellieren deshalb an Sie persönlich, sich dafür einzusetzen, dass dieses überdimensionierte, überteuerte und für unsere Umwelt mehr als schädliche Bauwerk gestoppt und die Ausbaupläne auf ein vernünftiges Normalmaß reduziert werden.

Wir erwarten Ihre Antwort, wären auch gerne bereit hierzu in einem Gespräch unsere Einstellung und auch unsere spezielle Sachlage aus dem Blickwinkel der Anwohner darzustellen.

Mit freundlichen Grüßen

Marlis Neuhierl-Huber    
1. Vorsitzende

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